Abbruch oder weiterspielen: 3. Liga heillos zerstritten

Während sich die 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga einig sind, dass die Saison möglichst schnell mit Geisterspielen fortgesetzt werden soll, sieht es in Deutschlands dritter Profiliga komplett anders aus. Hier sind die Vereine heillos zerstritten, ob die Spielzeit abgebrochen oder fortgesetzt werden sollte. Ursprünglich hieß es, dass acht Vereine für einen Abbruch seien. Laut „Bild“ ist die Zahl der entsprechenden Klubs inzwischen gewachsen. Vorreiter ist dabei Waldhof Mannheim mit seinem Geschäftsführer Markus Kompp. Dieser unternahm jetzt einen brisanten Schritt.

Todesfall im direkten Umfeld eines Spielers der Mannheimer

Waldhof gehört von Beginn an zu den Klubs, die für einen Saisonabbruch plädierten. In einer Mail an die 19 anderen Teams der Liga erklärt Kompp diese Haltung: Nach Rücksprache mit dem DFB könne er die weiteren Klubs dafür informieren, dass es am 30. März einen Todesfall „im unmittelbaren Umfeld“ eines Spielers der eigenen Mannschaft gegeben habe. Angeblich handelt es sich um den Vater eines Profis, dessen Namen nicht bekannt ist. Dies sei „der entscheidende Grund“, weshalb Waldhof die Spielzeit abbrechen möchte.

Die Kritik an der Veröffentlichung des Todesfalls ließ nicht lange auf sich warten. Kompp sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, er würde die Tragödie sportpolitisch instrumentalisieren. Dabei habe er „einen Monat die Klappe gehalten“, schimpft der Waldhof-Boss. Dieser Vorwurf sei deshalb „an Frechheit nicht zu überbieten.“

Chemnitz und Rostock greifen Kompp an

Eine direkte Kritik an Kompps Veröffentlichung kommt aus Chemnitz sowie Rostock. Hier führen die Verantwortlichen „die ethische Komponente“ ins Feld. Es ließe sich darüber streiten, ob es richtig sei, solch eine Nachricht zu lancieren und anzukündigen, sie zu veröffentlichen, ärgern sich die Bosse der Vereine. Zeitnah soll es eine Videokonferenz aller 20 Vereine der 3. Liga geben, um eine einheitliche Linie zu finden. Dies dürfte nicht leicht werden.

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